[Sänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn]

Montag, 15. August 2011


Vorweg: Vielleicht war es nur nett gemeint, von der Deutschen Bahn, vielleicht wollte sie mir nur einen Gefallen tun, als sie mich heute über Umwege in die Heimat schickte. In dem Fall, herzlichen Dank, aber ich VERZICHTE! Außer ihr schickt mich für lau mal nach München, Berlin oder sonst wo und nicht nach Emden!!

Heute war mein verlängertes Wochenende in Hamburg leider vorbei und es wurde Zeit für mich, wieder in die Heimat zu Reisen. Da ich leider arme Studentin bin und mir kein eigenes Auto leisten kann, bin ich bei solchen Reisen leider auf die Bahn angewiesen. 

Die Zugfahrt von Hamburg in die Heimat ist mühsam, knapp über 4 1/2 Stunden lang und besteht hauptsächlich aus warten an verschiedenen Bahnhöfen.
Leer war mein dritter und letzter Umstiegsort für heute. Auch wenn dort die längste Wartezeit meiner Reise auf mich wartete (stolze 51min), freute ich mich, denn von Leer aus war es nur noch weniger als eine Stunde bis zu meinem Heimatbahnhof, wo mein Freund auf mich warten würde, um mich abzuholen.

Ich nutzte die Wartezeit draußen in der Sonne (Welcome back!) und schrieb ein paar Texte, bis ich dann langsam mal zum Gleis 1 lief, von wo mein Zug fahren sollte. Wenige Minuten vor meiner regulären Abfahrtszeit fuhr gegenüber ein Zug ein, in dessen Anzeigefenster als Zielort Münster (Westf.) stand. Ich bekam Panik und fragte mich, ob ich eine Durchsage überhört hatte. Also fragte ich schnell eine Frau, die ebenfalls auf einen Zug wartete: "Ist das der Zug nach Münster???!" - "Ja da müssen sie auf die andere Seite!" - "Sch***e!", brüllte ich, rannte so schnell ich konnte mit Sack und Pack durch die Unterführung auf die andere Seite. Erfolgreich, ich hatte es geschafft und war im Zug in die Heimat!! Puh!

Der Zug begann zu rollen. Auf der Anzeige im Zug war es 18:04h. Hm, zwei Minuten zu früh? Darf die Bahn das? Normalerweise kennt man ja eher Stunden zu spät!? Ich war verwirrt. Noch verwirrter war ich, als ich feststellte, dass der Zug irgendwie in die falsche Richtung zu fahren schien. Aber auch auf der Anzeige im Zug stand ebenfalls, dass dieser zu nach Münster fahren würde, ich versuchte mich also zu beruhigen. Dies wurde allerdings immer schwerer, denn die Stadt, in die wir gerade einfuhren sah mir verdächtig "falsch" aus. Als dann an einem Gebäude draußen "Kunsthallen Emden" stand, wurde mir klar, dass ich sehr wahrscheinlich im falschen Zug saß. Ich versuchte noch mir irgendwie einzureden, dass es eine Linie gäbe, die von Leer, hoch nach Emden und dann wieder runter in den Süden fahren würde. Schwachsinn! 
In Emden stiegen irgendwie alle aus, nur ich blieb sitzen. Vorsichtig schaute ich mich im Zug um, leer, keine Menschenseele. Bevor ich auf nem Abstellgleis lande, steig ich lieber aus, dachte ich. Dann traf ich ein paar Menschen, die mir verrieten, dass der Zug nach Münster erst in über einer halben Stunde wieder fahren würde. Grandios! Nachdem ich mit meinem Freund telefonierte, ihm berichtete, dass ich später kommen würde, kam der Lokführer auf mich zu, als ich den Fahrplan studierte. Er hatte mein wütendes Gespräch mitbekommen und fragte, ob er mir helfen könne. Ich erklärte ihm die ganze Geschichte, er zuckte mit den Schultern und sagte "Oh, Pech!...Aber der Zug ist offen, sie können sich schon reinsetzen!" - Herzlichen Dank!

Irgendwann kam ich dann an und meine Wut lässt langsam nach. Wie sagte mein Lieblingsschaffner, dem ich die Story im letzten Zug erzählte?! "Es gibt schlimmeres. Sie könnten zum Beispiel Aids haben!" Herzlichen Dank! (dieses Mal ganz ohne Sarkasmus) für diesen Lacher an meinen Lieblingsschaffner ;)

Sänk ju for träwelling wis Deutsche Bahn" - "Pliehs - sehr not vor!"

1 Kommentar:

  1. Oh Gott, du arme. :(

    Und der Schaffner ist ja mal der Oberknüller. So'n Depp. Aber hey, der Text war lustig zu lesen. :DDD

    Schön, dass du heil (wenn auch verspätet -.-) in der heimat angekommen bist. :))

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