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Freitag, 30. September 2011

Erinnert ihr euch noch an das Buch "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche? Diesem Buch verdanke ich, dass ich es auf eine Doppelseite mit Altkanzler Helmut Schmidt in der SPIEGEL-Jahres-Chronik 2008  geschafft habe. Aber ich fang am besten von Beginn der Story an.

Vorweg muss ich sagen, dass ich maximal die erste Seite des Buchs gelesen habe und ich weiß nicht mehr warum, aber aus irgendwelchen Gründen habe ich es gleich wieder aus der Hand gelegt (bestimmt, weil ich gerade den neuesten Harry Potter weiterlesen musste). Dennoch bekam man ja in den Medien sehr viel über den Inhalt mitgeteilt, ob man wollte, oder nicht. Jeder sprach über dieses Buch, vor allem Charlotte Roche selbst.
So auch in Münster in einem überfüllten Hörsaal der WWU und zwar im sog. SPIEGEL-Gespräch, in dem sie von einem SPIEGEL-Redakteur interviewt wurde.
Das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Da zwei Freundinnen ihren Geburtstag bei einer Kneipentour durch Münster feiern wollten, bot es sich an, direkt vorher bei diesem Event vorbei zu schauen und es lohnte sich: Charlotte war unterhaltsam und sehr witzig, wir lachten viel. Perfektes "Warm Up" für einen lustigen Abend.
Nach dem Gespräch konnte man sich im Foyer noch Autogramme von ihr holen. Eins der Geburtstagskinder musste leider zum Bahnhof um ihren Freund abzuholen und war ganz enttäuscht, dass sie keine Zeit mehr hatte, sich für die Autogrammstunde anzustellen.
Da kam uns die Idee, wir könnten uns ja anstellen und Charlotte Roche auf ihrer Geburtstagskarte, die sie später auf der Kneipentour bekommen würde, unterschreiben lassen. Also stellte ich mich mit meiner Freundin Karin an das Ende der Schlange. Als wir endlich dran waren, fand Charlotte unsere Idee total süß und ließ uns liebe Geburtstagsgrüße ausrichten. Da eine Freundin zufällig ihre Digitalkamera dabei hatte, machte sie auch noch schnell ein Foto von Karin, Charlotte und mir. Wir wollten gerade Platz für die nächsten machen, als uns ein Fotograf anquatschte, ob er auch ein Foto machen dürfte. "Ja klar" - Knips! - "Wo kann man das Foto denn dann finden?" Irgendwas mit Internet brabbelte der Typ. "Gut, bestimmt bei spiegel.de - kein Problem!", dachten wir. In den nächsten Tagen schauten wir ein paar mal nach, fanden uns aber nicht.

uniSPIEGEL 4/2008
Wir hatten die Sache schon total vergessen, als ich einige Monate später plötzlich von einem Freund eine SMS erhielt, ich solle doch mal einen Blick in den aktuellen uniSPIEGEL werden. Kurze Zeit später, ich war zum Essen in der Mensa verabredet, hatte ich dann die Möglichkeit an eine Ausgabe zu kommen. Ohne in der Ausgabe nachzuschauen schnappte ich mir gleich mehrere Exemplare, packte sie auf mein Tablett und ging zunächst zur Essensausgabe. Am Tisch angekommen, fing ich an zu blättern und mir fiel gleich mein erster Bissen wieder aus dem Mund, denn ich musste nicht weit blättern bis ich es sah:
Direkt auf der ersten Seite im Inhaltsverzeichnis grinste ich mich selbst an, direkt neben mir Charlotte Roche und auf ihrer anderen Seite meine Freundin Karin. Und wie sich in den folgenden Tagen und Wochen herausstellte, lesen mehr Leute den uniSPIEGEL, als ich dachte. Denn die SMS von diesem Freund blieb nicht die einzige.

Aber das war noch nicht das Ende meines Printmedienruhms. Wieder ein paar Monate später -um genau zu sein, im Dezember "zwischen den Jahren- war ich noch mit dem Verdauen der Weihnachtsganz beschäftigt, als ein Freund mich per ICQ anschrieb mit den Worten "Yeah Anja, du bist im SPIEGEL Jahresrückblick verewigt! Ein richtiger Promi!" Ich wusste, das kann nur eins sein. Das Foto! Ich machte mich direkt auf den Weg zum nächsten Kiosk, an dem ich natürlich erfahren musste, dass sie keine Exemplare mehr hatten. Also weiter zum nächsten Kiosk. Geschafft, da lag er, ein riesiger Stapel. Ich legte die Ausgabe auf den Tresen und bevor ich mein Geld aus der Tasche kramte, begann ich wild zu blättern (so'n Ding ist teuer und da will man vorher wissen, ob man nun wirklich drin steht oder nicht). Irgendwann kam ich bei Seite 223 an. Eine Doppelseite, die als Titelseite für den Monat Dezember 2008 diente. Links Helmut Schmidt, rechts ich. Und Karin. Und natürlich Charlotte Roche (und der Arm incl. Digicam meiner Freundin Svenny, die uns gerade knipste).



Ja, das ist die Story, wie es dazu kam, dass ich mir Ende 2008 in der SPIEGEL Jahres-Chronik eine Doppelseite mit Altkanzler Helmut Schmidt teilte. Und seit dem habe ich mir fest vorgenommen, das Buch, dem ich diesen Ruhm verdanke, irgendwann mal zu lesen.
Und falls Charlotte Roche mit ihrem neuen Buch wieder mal nach Münster kommt, dann lass ich mir von ihr Seite 223 signieren ;)

10 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Uuuiii also bist du nun sowas wie ein Promi ;)
    Kann ich ein Autogramm haben? :)

    Sehr cool, wenn man sich selbst so in der Zeitung betrachten kann :)

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  3. ich mag die frau leider nicht so sehr ://

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  4. Hallo Du :)

    Es würde mich sehr freuen, wenn noch ein paar mehr von euch bei meiner Weihnachtsaktion mitmachen würden. Neugierig geworden? Dann schau doch einfach mal vorbei.
    Es freut sich auf dich

    Soph

    -> hier gehts zum Post: http://malasophie.blogspot.com/2011/09/blogger-fur-blogger-weihnachtsspecial.html

    xoxo

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  5. Wie cool!
    Das sowas passiert ist echt witzig :D

    Hannah.
    Life could be so beautiful.

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  6. du hast einen wirklich tollen Blog und wunderschöne Fotos.

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  7. Guten Tag!

    Frau Roche ist eine Göttin, eine wahre, wahre Göttin, nicht mehr, nicht weniger. Lang lebe die Göttin, gepriesen seien ihre Schlagfertigkeit und ihre Anmut! Viva!

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  8. A propos Altkanzler... Hab ich dir eigtl erzählt, dass ich letzte Woche die Chance hatte, Helmut Schmidt zu fotografieren (der war mit seiner Lebensgefährtin, Leibarzt und Bodyguards zu einer Privataudienz bei uns), ich aber so nervös gewesen bin, dass ich abgelehnt habe? Ich bin so ein Idiot. Paparazzo wäre kein Job für mich, haha :D

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Hey, ich freue mich immer sehr über Feedback und ein paar nette Worte, gerne auch negative (konstruktive!) Kritik. Also raus damit! :)
Was ich allerdings nicht leiden kann, sind (anonyme) Beleidigungen, die werden gar nicht erst veröffentlicht. Ebenfalls unveröffentlicht gelöscht werden Anfragen auf "gegenseitiges Folgen" oder Einladungen zu Blogvorstellungsaktionen und Gewinnspielen, die nur dazu dienen Follower zu sammeln.