Vielleicht habt ihr es schon auf meiner
Facebook-Seite gelesen, aber hier die kleine Story noch mal etwas ausführlicher:
Am Samstag hatte ich plötzlich Schmerzen und ein Kribbeln in der linken Hand. Ihr kennt das sicher, wenn etwas schmerzt, dann fühlt man etwas genauer, um herauszufinden, woher der Schmerz kommen könnte. Ich wurde direkt fündig: Am Mittelfinger, dort, wo der Finger in die Hand mündet, auf der Handinnenseite war ein etwa erbsengroßer, harter Knubbel, den ich an der gleichen Stelle an meiner rechten Hand nicht hatte. Oh, ich steh nicht so auf Knubbel, Knorpel und Gedöns unter meiner Haut, wenn sie dort normalerweise nicht sein sollten. Und wenn sie auch noch Schmerzen bereiten, dann erst recht nicht.
Was macht man als Allererstes, wenn man sowas hat?
Einen Arzt aufsuchen! (Es war ja Wochenende und der Notdienst erschien mir dann doch ein wenig zu dramatisch) Nein, man macht genau das, was man ja bekanntlich nicht tun sollte: Selbstdiagnose mit der Hilfe von diversen bekannten Suchmaschinen stellen. Also ging ich meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Symptome-googlen, nach
(ich rate davon ab, wenn man hypochondrisch veranlagt ist). Meistens spuckt mir Google dann immer die interessantesten und exotischsten Krankheiten aus, aber dank meiner ausführlichen Wortwahl in der Suchmaske, kam ich schnell zu der Erkenntnis, ein
Ganglion (auch als "Überbein" bezeichnet) zu haben. Wie langweilig, denn die Vermutung hatte ich auch schon vor Onkel Google.
Fest davon überzeugt, dass ich mich absolut richtig diagnostiziert hatte, erkundete ich mich dann ein bisschen in Foren und auf Arztseiten, was man gegen so ein Ganglion machen kann. Von Homöopathie und anderen Medikamenten, über Wegmassieren und Zurückdrücken kam ich dann auch auf die Möglichkeit, das Ding rausschneiden zu lassen.
Wer sich jetzt vorstellt, ich hätte zum Küchenmesser gegriffen und an meiner Hand rumgeschnipselt, den muss ich leider enttäuschen, denn über das Stellen der Diagnose ging ich nicht hinaus. Da ich größtenteils linkshändig unterwegs bin und meine rechte Hand nicht besonders geschickt in Messerangelegenheiten ist, hätte das in einem ziemlichen Massacker geendet. Außerdem kann ich kein Blut sehen!
Am Montag, die Schmerzen machten keine Anstalten zu verschwinden, entschied ich mich dann, bei meinem Hausarzt anzurufen. Man sagte mir, ich solle mich da direkt an einen Chirurgen wenden, und stellte mir eine Überweisung aus. Also rief ich dann bei einem Chirurgen, den ich schon bei diversen Sportverletzungen aufgesucht hatte (Verstauchungen und Prellungen waren meine Leidenschaft im Schulsport) und das Gespräch verlief in etwa so, wie ich es gestern auf Facebook postete:
Dame (nach Schilderung meines Problems und Betonung der Schmerzen): "Ist es denn dringend?"
Ich: "Ja!"
Dame: "Hm...okay...ah ja da: Am Freitag den 27.4. um 10:50h? Bringen sie Zeit und Geduld mit!"
Wenn ich "dringend" sage, dann heißt das eigentlich nicht, dass der frühstmögliche Termin in über 10 Tagen erst für mich frei ist! Montagabend hatte ich so starke Schmerzen (wie ihr wisst, schreibe ich meine DA, das heißt, der Finger ist permanent in Bewegung), dass ich mich entschloss, am Dienstag spontan und unangemeldet in der Praxis aufzutauchen. Gesagt, getan. Mit Zeit und Geduld und ein paar Büchern im Gepäck, war ich mehr als erstaunt, dass ich bereits nach 15 Minuten Wartezeit in einem Behandlungsraum saß. Als der Arzt den Raum betrat, ging alles ganz schnell. Er fühlte, murmelte ein "Oh ja!", als er den Knubbel entdeckte, schickte mich zum Röntgen und nach einem kurzen Blick auf die Bilder sagte er mir das, was ich schon wusste. Ein Ganglion - genauer gesagt, ein "Sehnenscheidenhygrom" (klingt ekeliger, als es tatsächlich ist), denn es war nicht am Gelenk, wie es meistens der Fall sei, sondern an der Sehnenscheide, was das ganze auch so Schmerzhaft macht. Ganglien an Gelenken kommen und gehen wie sie lustig sind, je nachdem, wie stark sie belastet werden. Mein Ding würde durch die tägliche Belastung nur noch lästiger und evtl größer werden, daher hieß es: Es muss weg! Fix hatte er mich über die OP aufgeklärt und schaute in seinen Kalender. Ich rechnete mit einem Termin in einigen Wochen und überlegte im Hinterkopf schon mal, wie viele Packungen Paracetamol ich bis dahin wohl verschlingen würde, bis er sagte "Nächste Woche Mittwoch um 8:30h? Passt das?" Ich hatte alle Mühe, einen Lachanfall zu unterdrücken, denn der OP-Termin lag tatsächlich sogar noch vor dem ursprünglichen Untersuchungstermin, den die Dame am Telefon mir gab.
Nach der OP muss ich meine Hand ein paar Tage schonen, kann dann aber wieder tippen. Ich darf aber 10 Tage keinen Sport
(Sorry Uti!) machen oder "...d
en Garten umgraben!", wie der Arzt sagte
(Mist!!) und nach den 10 Tagen werden dann auch die Fäden wieder gezogen.
Wundert euch also nicht, wenn ab nächsten Mittwoch nicht so lange Beitrage folgen, ich habe aber noch ein paar angefangene Stories, die ich nur noch minimal überarbeiten müsste.
PS: Diesen Beitrag hab ich überwiegend mit einer Hand getippt, um die lädierte Hand zu schönen. Manches habe ich Copy/Paste-mäßig aus diversen Facebooknachrichten geklaut und leicht verändert - für den Fall, dass euch Passagen bekannt vorkommen.
Ach und die Hand auf dem Foto ist nicht die kaputte, sondern meine rechte Hand - mit meinem neuen Ring von Urban Outfitters ;)