Mein "F*#&-You-Song" - Wieder ein Thema, was sehr viele Emotionen auslösen kann. Ich muss gestehen, Gefühle wie Wut, Ärger, Enttäuschung und Hass zuzulassen, fällt mir oft leichter, als es bei positiven Gefühlen der Fall ist. Das mag sicherlich daran liegen, dass es so anstrengend ist, das Negative zu unterdrücken. Aber ich bin der Meinung, dass auch diese Gefühle mal raus müssen. Und es gibt nichts besseres, als dies in Begleitung mit einem richtig schönen "F*#&-You-Songs" zu tun. Rachepläne schmieden (selbstverständlich nur im Kopf :D ), den Boxsack vermöbeln, staubsaugen, obwohl man gestern erst den Frühjahrsputz erledigt hat und dabei fluchen, weil man vor Wut mal wieder so grob und wild war, dass man irgendwas geschrottet, oder sich selbst versehentlich verletzt hat.
Ihr erinnert euch an die Arten von Arschlöchern, die ich euch in der Themenvorstellung aufgezählt habe? Ich hatte sie so ziemlich alle, vom betrügenden Freund, falschen Freunden, der Mobber-Anführerin, bis hin zur fiesen Chefin. Und über wen schreibe ich heute? Über niemanden, der genannten Arschlöcher (der Betrüger-Freund hat schon seinen Beitrag, die ehemalige Chefin verdient keinen und alle weiteren sind Jahrhunderte her). Um genau zu sein, ich schreibe heute über keine Person, sondern über eine Sache. Nichts hat mich in den vergangenen Jahren wütender gemacht, mehr enttäuscht und die Lust zum Zertrümmern mehr angeregt, als diese fiese Krankheit namens Krebs, der wir alle kaum aus dem Weg gehen können.
Früher war Krebs für mich etwas, woran alte Menschen erkrankten und starben. Oder irgendwelche entfernt Verwandte und Bekannte. Krebs war da, aber trotzdem in "sicherer" Entfernung. Okay, vielleicht war er nicht immer so weit entfernt, vielleicht habe ich mich dagegen gewehrt, mich damit auseinandersetzen zu müssen.
Das änderte sich, als eine Freundin in meinem Alter vor einigen Jahren daran erkrankte (und zum Glück diese Arschlochkrankheit erfolgreich besiegte!). Die Realität stand plötzlich vor mir und schrie mir quasi ins Gesicht "Anja, wach auf. Krebs kann jeden betreffen!". Und auf einmal war es so, als würden alle um mich herum gegen die Krankheit und um ihr Leben kämpfen (leider nicht alle so erfolgreich, wie meine Freundin).
Es macht mich so wütend, was Krebs mit Menschen macht. Er bereitet den Erkrankten Schmerzen bis hin zu Höllenqualen. Behandlungen mit fiesen Nebenwirkungen, zahlreiche und komplizierte Operationen bei denen zum Teil ganze Organe entnommen werden müssen. Er beendet Leben von Menschen, die hier noch gebraucht werden, so unnötig und viel zu früh. Muss eine junge Mutter von 4 Kindern unbedingt sterben? Er macht Angst. Betroffenen, Angehörigen und mir. Angst davor, dass wieder eine schlechte Nachricht kommt, dass jemand in meinem engeren Umfeld erkrankt ist. Aber auch die Angst davor, selbst zum Patienten zu werden.
Es gibt Tage, an denen denke ich nicht an diese beschissene Krankheit. Dann gibt es aber auch wieder diese Tage, an denen Wut und Hass in mir hochsteigen und ich den Krebs am liebsten verprügeln würde, würde er in Form einer Person vor mir stehen. Dann denke ich mir: "Hallo Krebs, f*#& you!". Und es gibt nur ein Lied, was mir dann in den Sinn kommt. Ein Song, der so heißt, wie dieses Thema. Auch wenn der Text des Liedes vielleicht nicht die Krankheit direkt anspricht. Der Hass, der dieses Lied ausdrückt, sitzt wie angegossen. Deshalb ist mein "F*#&-You-Song" ...
Was ist euer F*#&-You-Song? Noch bis Ende des Monats könnt ihr mitmachen. Schreibt einen Beitrag darüber und hinterlasst den Link zum Post hier. Ich freue mich über eure Posts.
Mir gefällt dieses Projekt echt gut, ich lese deine Beiträge dazu immer wieder gern. Du beschreibst grad so negative Gefühle so gut, dass man sich direkt in deine Lage versetzen kann - echt krass...
AntwortenLöschenLG
Hmmm, sagen wir so:
AntwortenLöschenhttp://mixtapebabe.blog.de/2013/05/07/projekt-mixtape-2013-mai-f-you-song-15865317/
Egal ob Arschlochkrankheit, Arschlochmensch oder Arschlochtag, der Song passt super!
Mein ultimativer F*** you Song ist Rage against the machine mit "Killing in the name of...". Es ist immer wieder befreiend diesen Song aus voller Seele zu grölen und die ganze Wut rauszulassen...
AntwortenLöschenMeine Wut richtet sich nicht gegen die Krankheit, die ich hinter mir habe. Diese sehe ich in meinem ganz persönlichen Fall eher als Chance und nicht als etwas Böses/ Ungerechtes. Ich genieße das Leben seitdem viel mehr... Nichts ist wichtiger als die Gesundheit und die Freude am Leben...
Aber auch ich erlebe manchmal Momente in denen die Wut aufsteigt... Musik ist da ein gutes Ventil...
Konkret richtete sich meine Wut in Vergangenheit gegen meine ehemalige Chefin. Mit welcher Kälte sie mich damals rausgeschmissen hat... Und danach bin ich immer froh, dass ich mich von dieser Erfahrung nicht habe klein kriegen lassen und erhobenen Hauptes mit einem Lächeln gegangen bin...
Dieser Song muss laut gehört werden.
Ich höre gerne Musik, wenn ich sauer bin. Es ist besser Musik als Ventil zu nehmen, als meine Laune an anderen auszulassen, die nichts dafür können. Und schon gar nicht an meinen Freunden!
Uti, für diesen Kommentar könnte ich dich gerade knutschen ;)
LöschenIch finde es toll, wie du mit deiner Krankheit damals umgegangen bist und was du daraus "mitgenommen" hast! Ich bewundere das!
Und ja, zum Thema Chefin muss ich nicht viel sagen, ich denke, da können wir uns die Hand reichen. Diese Kälte, ich weiß GENAU, was du meinst!
Das nächste Mal, wenn wir im Palast sind, wünsche ich uns "Rage in the Music" :D und dann gehts ab
Ich finde übrigens auch das Krebs ein Arschloch ist.
AntwortenLöschenP.S.: Der Pasta Pie ist wirklich richtig gut! :D Können wir gerne mal zusammen kochen! Oder ihr kommt nochmal vorbei :p