Schon lange überlege ich, ob ich einen Beitrag wie diesen schreiben soll, oder ob ich es besser lasse. Und wenn ja, veröffentliche ich ihn? Dieser Beitrag ist sehr persönlich, sehr privat und vermutlich auch sehr traurig (zumindest für mich). Und genau das mag ich eigentlich an Blogs nicht. Pity Fishing und Tränendrüsendrücker. Seelenstriptease und öffentliche Tagebücher. Also entschuldige ich mich jetzt schon einmal für diesen Ausrutscher...
Nun ist es ein Jahr her, dass ich einen lieben Menschen verloren habe, der eine sehr große Bedeutung in meinem Leben hatte. Und dennoch scheint es mir noch so surreal, so unwirklich.
Jane war meine Gastmutter und wohnte in Chicago. Räumliche Distanz bestimmte unsere besondere Beziehung. Was war das besondere an unserer Beziehung? Sie war zwar ein Jahr lang meine Gast"mutter", aber durch den geringen Altersunterschied von 11 Jahren, habe ich sie während meines Au Pair Jahres nie als eine Art Mutterfigur gesehen. Wenn ich versuche unsere Beziehung zu beschreiben, sage ich meistens, "Sie war die große Schwester, die ich nie hatte, aber mir immer gewünscht habe!". Eine große Schwester, mit der man über Problemchen und Katastrophen sprechen kann, die nicht unbedingt für Mutters Ohren bestimmt sind. Eine große Schwester, die einem andere Ratschläge geben kann, als die beste Freundin, da sie schon ein paar Jahre mehr an Lebenserfahrung aufweisen kann und vielleicht ähnliche Phasen schon selbst durchlebt hat. Eine große Schwester, die einem ihre Klamotten leiht, oder gar "vererbt", und aus einem Tomboy eine kleine Dame macht. Eine große Schwester, der man nacheifert und sie stolz machen will. Eine große Schwester mit Beschützerinstinkt und Vorbildfunktion.
Jane war meine Gastmutter und wohnte in Chicago. Räumliche Distanz bestimmte unsere besondere Beziehung. Was war das besondere an unserer Beziehung? Sie war zwar ein Jahr lang meine Gast"mutter", aber durch den geringen Altersunterschied von 11 Jahren, habe ich sie während meines Au Pair Jahres nie als eine Art Mutterfigur gesehen. Wenn ich versuche unsere Beziehung zu beschreiben, sage ich meistens, "Sie war die große Schwester, die ich nie hatte, aber mir immer gewünscht habe!". Eine große Schwester, mit der man über Problemchen und Katastrophen sprechen kann, die nicht unbedingt für Mutters Ohren bestimmt sind. Eine große Schwester, die einem andere Ratschläge geben kann, als die beste Freundin, da sie schon ein paar Jahre mehr an Lebenserfahrung aufweisen kann und vielleicht ähnliche Phasen schon selbst durchlebt hat. Eine große Schwester, die einem ihre Klamotten leiht, oder gar "vererbt", und aus einem Tomboy eine kleine Dame macht. Eine große Schwester, der man nacheifert und sie stolz machen will. Eine große Schwester mit Beschützerinstinkt und Vorbildfunktion.
Wir waren die meiste Zeit räumlich voneinander getrennt. Gesehen haben wir uns nach meinem Au Pair Jahr für ca. 2 Wochen im Jahr, immer wenn ich meine Gastfamilie besucht habe. Aber trotz dieser räumlichen Distanz war sie irgendwie immer in greifbarer Nähe für mich. Wir leben ja heute in einer wunderbaren Welt, in der das Internet tausende Meilen zu einem Katzensprung macht. Regelmäßig schickten Jane und ich uns Updates per Mail und hielten uns damit gegenseitig auf dem neusten Stand. Wenn ich mal nicht weiter wusste, konnte ich ihr schreiben und bekam einen Rat. Wenn ich mich entscheiden musste (worin ich unfassbar schlecht bin), hat sie mir geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Irgendwie war sie trotz der Entfernung immer eine große Stütze in meinem Leben.
Doch plötzlich fehlt diese Stütze...
Ein Jahr ist es jetzt her und ich weiß noch immer nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe bisher noch nie die Erfahrung gemacht, einen mir nahestehenden Menschen, der vor allem noch so unglaublich jung ist, durch den Tod zu verlieren. Einfach weg und keiner weiß genau, wohin. Um ehrlich zu sein, das überfordert mich.
Es ist schwer zu begreifen und unglaublich verwirrend, wenn ein Mensch plötzlich nicht mehr da ist, den man generell schon so selten in seiner unmittelbaren Umgebung hatte. Trotzdem fehlt da etwas. Ihre Freunde und Verwandten gehen damit offen um. Sie schreiben ihr weiterhin auf die Facebook-Pinnwand. Vor allem jetzt in der Thanksgiving-Woche, wo der Todestag vor der Tür steht, posten sie ganz viele, wunderschöne Fotos von sich selbst mir ihr auf die Pinnwand. Anfangs fand ich das sehr befremdlich. Ich habe die Einträge aber trotzdem regelmäßig gelesen. Irgendwann habe ich es selbst ausprobiert und ihr eine kleine Nachricht hinterlassen. So komisch das klingen mag, aber irgendwie hilft es. Keine Ahnung, warum. Vielleicht ist es das Gefühl, als würde man sie ansprechen. Vielleicht ist es der Kontakt zu ihren Freunden, der sich entwickelt, wenn sie einen Beitrag kommentieren...
Ihre Freunde treffen sich und machen "Jane-Reunions". Sie kommen aus allen möglichen US-Bundesstaaten zusammen, reden über die schönen Zeiten mit ihr und weinen gemeinsam. Das hilft ihnen, sagen sie. Und so etwas habe ich nicht, denn ich bin in Deutschland, weit weg von allem.
Manchmal könnte ich mich stundenlang verzweifelt in den Schlaf weinen, manchmal denke ich, dass sie jetzt an einem Ort ist, wo es ihr besser geht und bin erleichtert. Meistens bin ich aber hilflos, durcheinander und vor allem überfordert, weil das alles so unbegreiflich und bescheuert ist.
Doch plötzlich fehlt diese Stütze...
Ein Jahr ist es jetzt her und ich weiß noch immer nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe bisher noch nie die Erfahrung gemacht, einen mir nahestehenden Menschen, der vor allem noch so unglaublich jung ist, durch den Tod zu verlieren. Einfach weg und keiner weiß genau, wohin. Um ehrlich zu sein, das überfordert mich.
Es ist schwer zu begreifen und unglaublich verwirrend, wenn ein Mensch plötzlich nicht mehr da ist, den man generell schon so selten in seiner unmittelbaren Umgebung hatte. Trotzdem fehlt da etwas. Ihre Freunde und Verwandten gehen damit offen um. Sie schreiben ihr weiterhin auf die Facebook-Pinnwand. Vor allem jetzt in der Thanksgiving-Woche, wo der Todestag vor der Tür steht, posten sie ganz viele, wunderschöne Fotos von sich selbst mir ihr auf die Pinnwand. Anfangs fand ich das sehr befremdlich. Ich habe die Einträge aber trotzdem regelmäßig gelesen. Irgendwann habe ich es selbst ausprobiert und ihr eine kleine Nachricht hinterlassen. So komisch das klingen mag, aber irgendwie hilft es. Keine Ahnung, warum. Vielleicht ist es das Gefühl, als würde man sie ansprechen. Vielleicht ist es der Kontakt zu ihren Freunden, der sich entwickelt, wenn sie einen Beitrag kommentieren...
Ihre Freunde treffen sich und machen "Jane-Reunions". Sie kommen aus allen möglichen US-Bundesstaaten zusammen, reden über die schönen Zeiten mit ihr und weinen gemeinsam. Das hilft ihnen, sagen sie. Und so etwas habe ich nicht, denn ich bin in Deutschland, weit weg von allem.
Manchmal könnte ich mich stundenlang verzweifelt in den Schlaf weinen, manchmal denke ich, dass sie jetzt an einem Ort ist, wo es ihr besser geht und bin erleichtert. Meistens bin ich aber hilflos, durcheinander und vor allem überfordert, weil das alles so unbegreiflich und bescheuert ist.
"So when I need you can I send you a sign
I'll burn a candle and turn off the lights
I'll pick a star and watch you shine
Just beam me up,
Give me a minute, I don't know what I'd say in it
Probably just stare, happy just to be there..."
Ich möchte euch mit dem Post jetzt keine Beileidsbekundungen entlocken, das ist nicht meine Absicht. Mich würde viel mehr interessieren, ob jemand von euch da draußen schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Wie geht ihr damit um, dass eine Bezugsperson, die immer für euch da war, der ihr alles erzählen konntet, plötzlich nicht mehr da ist? Schreibt ihr Briefe? Redet ihr mit der Person? Oder meidet ihr gar, überhaupt an die Person zu denken, weil es einfach zu weh tut?
Ich hoffe, der ein oder andere Leser unter euch hat einen Tipp für mich (gerne auch anonym, wenn ihr euch sonst nicht traut). Vielen Dank an alle, die den Text bis hier gelesen haben!