[Schnipp, schnapp...Haare ab]

Mittwoch, 23. November 2011

"Bitte einmal die Spitzen!", teile ich meiner Frisörin a.k.a Mama mit, und setze mich auf den alten, klapprigen Küchenstuhl. Einen richtigen Frisörsalon habe ich noch nicht besonders oft von innen gesehen. Hat einige (und nicht nur finanzielle) Vorteile, eine Mutter zu haben, die einem die Haare schneiden kann. Ich muss keine Termine machen, dann warten, bis ich dran bin und dann auf dem Stuhl gezwungenen Smalltalk führen und hinterher so tun, als würde mir das überfrisierte Etwas total gefallen, während ich mir hinterher entweder die Augen aus dem Kopf heule oder zwanzig mal die Haare wasche und neu frisiere, bis sie ansatzweise so aussehen, wie ich sie gern hätte. 
Bei mir läuft das etwas anders: 
Ich frage, "Mama, hast du heute oder morgen mal Zeit?" - "Morgen nach dem Mittagessen?" - "Okay.", und der Termin steht. 
Morgen nach dem Mittagessen stellt meine Mutter dann den Küchenstuhl auf den Flur vor den großen Spiegel und los gehts. Da wir schon beim Mittagessen über den neusten Klatsch und Tratsch und alles, was wichtig ist, gequatsch haben, fallen unsere Gespräche eher knapp aus und ich kann die Zeit für ein Beinahe-Nickerchen nutzen. Hin und wieder ein "Kopf bisschen weiter links.......nein, von mir aus links!" (Wah Mama, ich hab doch so schon 'ne Links-Rechts-Schwäche, jetzt soll ich auch noch aus deiner Sichtweise denken? Naja, die Chance ist immerhin 50/50). Mindestens einmal pro Haarschnitt erwischt meine Mutter mit dem Kamm mein rechtes Segelohr. "Auaaa!"-"Huch!" (HUCH!?? Ich schwör's, irgendwann seh ich nach meinem Besuch beim Fris...äh bei Mama...aus wie Evander Holyfield nach dem legendären Kampf gegen Mike Tyson!) Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem ich meinen Kopf so halten muss, dass mir die Haarspitzen meines Ponys die Nasenspitze kitzeln (Die halten sich wohl für ausgesprochen witzig!) und ich puste, fluche und mich scheinbar zu sehr bewege. Denn Mamas Reaktion ist jedes mal die gleiche: "Jetzt halt doch mal still!", und schwupps fühl ich mich wieder wie ein kleines Kind. "Aber Mama, meine Nase...!", und ich kann es kaum erwarten, dass dieser Mamabesuch bald ein Ende hat.
Schau ich dann am Ende in den Spiegel (aufgrund des Beinahe-Nickerchens habe ich die meiste Zeit meine Augen geschlossen), erwartet mich manchmal eine kleine -kurze- Überraschung, so wie heute: "Spitzenschneiden" scheint in der Welt der Frisöre ein sehr dehnbarer Begriff zu sein. Aus dem Haufen der abgeschnittenen Haare kann ich locker eine Kurzhaarperücke für Emma Watson-Doubles basteln (findet ihr dann bald bei eBay!). Naja, dennoch bin ich zufrieden mit dem Haarschnitt.
Das ist allerdings nicht immer ganz der Fall gewesen in der Vergangenheit (um eins klarzustellen, in den Fällen lag es am persönlichen Geschmack und nicht an mangelnder Kompetenz der Frisörin!). Aber wenn ich dann doch mal unzufrieden bin, dann kann ich schimpfen, fluchen und meckern, ohne eine unglaublich peinliche Szene vor anderen Kunden oder den Mitarbeitern zu machen, denn es ist ja meinen Mama und beim Abendessen haben wir uns wieder gern.

So, zuletzt habe ich noch einen Vorher-Nachher-Foto-Vergleich (mit unglaublich schlechten Fotos, sorry!). Und mit meinem Mamabesuch heute komme ich zu folgender Erkenntnis des Tages: Lange Haare hat man, wenn nach dem Spitzenschneiden über 10cm runter sind und man noch immer lange Haare hat.

 ∆ vorher ∆                                                   ∆ nachher ∆

PS: Ein riesen "Sorry" an meinen Ober-Super-Duper-Schnucki (in Zukunft nenn ich ihn einfach OSDS) und auch an dich, liebe Isa!!! Ja, es musste einfach sein!

9 Kommentare:

  1. Okay, ich würde dich jetzt wirklich sehr sehr gerne mit Sätzen à la "Ich hab dich doch gewarnt, du sollst die Haare NICHT schneiden" belehren, aber das wäre dann wohl nicht sehr ehrlich, weil ich die neue Frisur auch sehr sehr schön finde!! :) Außerdem sind sie ja wirklich noch sehr lange und solange du dir keine Kurzhaarfrisur schneiden lässt, bin ich großzügigerweise auch nicht böse auf dich. Haha. Was sagt denn OSDS dazu? :D

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  2. Ach Anja, da ist doch kaum ein Unterschied :D Ich will nen kinnlangen Bob an dir sehen!

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  3. Ist doch jetzt nur die Haarfarbe anders, oder? :D

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  4. Ohhh, ja, wir müssen uns unbedingt mal alle in Hamburg treffen. Ich mag dich nämlich jetzt schon voll und bin mir sicher, dass wir uns auch im RL total blendend verstehen würden. :) Und, haha, Anja, ich hab doch kein Patent auf "unwichtige-Dinge-werden-klein-und-in-Klammer-geschrieben". :D Das machen doch ziemlich viele so und ich finde es so eigentlich viel übersichtlicher. Also keine Sorge. :D

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  5. Hahaha, ist mir doch klar. ;)))

    Wollte damit nur andeuten, dass der Unterschied längentechnisch jetzt nicht soooo viel ausmacht :D

    Kann dich aber verstehen, was die Leichtigkeit angeht, das fühlt sich immer soooo gut an. Nach dem Friseurbesuch würde ich mir am liebsten ständig in die Haare fassen, weil sich alles so leicht anfühlt. :D

    Unsere Pläne zu Weihnachten sind noch recht vage. Ist so schwer alle unter einen Hut zu kriegen und dabei möglichst wenig Stress zu haben. Ich melde mich auf jeden Fall bei dir, wenn wir da sind!

    Und im Februar kommst du dann vorbei, da kommt Isa sowieso, haha :DD

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  6. Danke für Deinen lieben Kommmentar :)
    Und Recht hast Du! Je gebrauchter die Boots aussehen desto besser!!
    Liebe Grüße,
    V

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  7. Für mich war es auch das erste und letzte Mal Syoss!

    *Nicole

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  8. Gute Idee, Anja! Ich möchte den auch nochmal sehen, und nun fühl ich mich nicht mehr ganz so freakig, wenn ich das dann auch tue! Die DVD erscheint ja (laut Amazon) erst Ende April O_o

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  9. So. Da bin ich wieder und lese mir deinen Post nun schon zum 4. Mal durch. Hatte etwas Humor dringend nötig. ;-)

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